Rizinus (Ricinus communis)

Botanik & Name

Ricinus communis L. Ricinus communis
Vorkommen: Tropen, Subtropen, Maisgebiete
Heimat: Indien oder tropisches Afrika
Biologie: Familie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
Gattung: Ricinus L.
Wurzel: weitverzweigt
Stängel: Haupttrieb (wenig Seitenzweige), 60 – 120 cm hoch (in Kulturen)
Blütenstand: lockere Traube
Frucht: 3-fächrige Kapsel
Samen: rundoval bis eiförmig, glänzend, bis 23 mm lang
in frostsicheren Gebieten vierjährig, sonst einjährig
Wachstum: Aussaat: Ende April – Anfang Mai (wenn Bodentemperatur mindestens 12 °C)
Ernte: September/Oktober
Ertragsleistungen: 10 – 20 dt/ha
Standort: Klima: hohe Wärmeansprüche, relativ geringer Wasserverbrauch
Boden: gut durchlässige Böden, die sich leicht erwärmen, tiefgründig, leicht sauer, natürliche
Inhaltsstoffe der Samen:
Fettes Öl Rohfett 42 – 50% (nach anderen Angaben 45-60%)
Eiweiß Rohprotein 20-25%
Pyridinalkaloid schwach giftig!
Lectin Ricin stark giftig!

Bei niedrigeren Temperaturen niedrigere Fettgehalte und hoher Anteil dünnflüssiger Rizinolsäure

Nutzbare Pflanzenteile:
Samen Hochwertige technische Öle, z.B. für Weichmacher, Polyamide, Lösungsmittel, Lacke, Farben, Schmiermittel, Hydraulikflüssigkeiten, Alkydharze, Kosmetika
Heilpflanze: abführend

WARNUNG

Zu einer tödlichen Vergiftung genügen 0,179 g Rizinussamen pro kg Körpergewicht, d.h. 13,4 g Samen für einen erwachsenen Menschen von 75 kg.
Ölkuchen sind ohne eine besondere Behandlung (starkes Erhitzen) als Viehfutter wegen ihrer Giftigkeit durch das Ricin nicht verwendbar.
Ricin geht allerdings nicht in das Öl über.

 

Quelle u.a.: Roth & Kormann (2000): Ölpflanzen / Pflanzenöle.