Pfefferminz (Mentha x piperita)

Name und Botanik

PFEFFERMINZE
Edelminze, Englische Minze, Teeminze
Mentha x piperita L.– Lamiaceae (Lippenblütengewächse) –

Mehrjährig

Mentha x piperita

Biologie

Vorkommen:
Wuchshöhe:
Blütezeit: Juli – September

Anbau

Standortansprüche: bevorzugt warme, humusreiche, gut mit Wasser versorgte Lagen
auch auf höheren Standorten gute Ölgehalte erreichbar
ungünstige Böden sind staunasse oder trockene bzw. stark verunkrautete
unbedingt unkrautarme (insbesondere bezüglich Wurzelunkräutern) Standorte wählen
Anbauhinweise: ein- bis dreijähriger Anbau
Sorten:
sehr viele Sorten am Markt; unterscheiden sich stark im Habitus, Blattfarbe, Wüchsigkeit, Resistenzen, Winterhärte, Ölgehalt und -zusammensetzung
Im Anbau weit verbreitet ist „Multimentha“
Fruchtfolge: Fruchtfolge:
selbstunverträglich
Anbaupausen von mind. 4 Jahren zu allen Lippenblütengewächsen (Thymian, Melisse)
günstige Vorfrucht: Kartoffeln
Nachfrucht: Getreide
Saat / Pflanzung: Anbau als Pflanzung:

a. Auspflanzung bewurzelter Kopfstecklinge
Ende Mai/Anfang Juni
Stecklinge im Frühjahr (Ende April/Anfang Mai) von Freilandbeständen nehmen
Reihenabstand:
Pflanzabstand:
Pflanzendichte:
45 / 62,5 cm
40 cm
50.000 Stck./ha
b. Bestandesbildung mittels Stolonen
Stolonen im Herbst (Mitte September bis Anfang Oktober) aus vorhandenen Beständen gewinnen (auch im Frühjahr möglich)
Auspflanzung dieser Stolonen unmittelbar nach dem Roden (jeweils nur soviel roden, wie anschließend gepflanzt wird) entweder bis Mitte Oktober oder im darauffolgenden Frühjahr. Die Herbstpflanzung ist ertragsstabiler.
Furchentiefe:
Reihenabstand:
Pflanzenabstand:
Stolonenbedarf:
Stolonenlänge:
10-12 cm
62,5 cm (Kartoffeltechnik)
lückenlose Ablage; nachfolgendes Anhäufeln wirkt positiv auf Bestandesentwicklung
80.000-100.000 Stck./ha (1 t/ha)
15-20 cm

wichtig: Beregnung und Stickstoffgabe nach jedem Schnitt

Pflege: Pflanzenschutz:
Anwendung chemischer Mittel entsprechend dem Zulassungsstand
regelmäßige Bestandeskontrolle
evtl. mechanische Unkrautbekämpfung bis Bestandesschluß
Krankheiten, Schädlinge:
gefährlichste Krankheit ist der Minzrost (Puccinia), dessen orangerote Sporenlager blattunterseits sichtbar werden; bei beginnenden Befall sofort schneiden.
Sorte Multimentha ist tolerant regen Minzrost.
Weitere Krankheiten sind Echter Mehltau und Blattfleckenkrankheit.
Tierische Schädigungen treten kaum auf.
Düngung: sehr nährstoffbedürftig.
Richtwerte zum Nährstoffbedarf: 120-150 kg N/ha (Splitten: vor dem Anbau, nach dem Austrieb, vor Bestandesschluß, nach jedem Schnitt);70-90 kgP 2O5/ha; 200-250 kg K2O/ha
Ernte, Aufbereitung, Erträge: Haupternteprodukt Blätter bzw. Kraut
Ernte:
erster Schnitt im Knospenstadium der Blüte (höchster Gehalt an ätherischem Öl). Ist dieser Zeitpunkt bereits Anfang Juni können drei Schnitte im Jahr erfolgen; letzter Schnitt spätestens bis Mitte September
Schnitthöhe mind. 10 cm über Böden;
häufigere Schnitte verringern den Stengelanteil
Aufbereitung, Trocknung:
Trocknung unmittelbar nach der Ernte bei ca. 40-45°C; 10-15 h lang
Erträge Frischmasse: Krauterträge von 300-500 dt/ha bzw. 170-300 dt/ha Blattware
25-50 dt/ha Blattdroge (abhängig von Schnittanzahl)

Nutzung

Anwendung: Gewürz, Spirituosenindustrie, Hausmittel
Wirkung: verdauungsfördernd, krampflösend, leicht schmerzstillend
Hauptinhaltsstoffe: ätherisches Öl (Menthol), Flavonoide, Gerb- und Bitterstoffe

Qualitätsparameter ätherisches Öl, mind. 1,2 ml/100g TS (in Blattdroge mind. 3 ml/100g TS)
wertbestimmende Inhaltsstoffe: Menthol (45-55% im Öl), Menthylacetat (4,5-10% im Öl)

Gebräuchliche Pflanzenteile: die getrockneten Laubblätter oder das trockene Kraut
Quelle:
Chrestensen Samen- und Pflanzenzucht
Dachler / Pelzmann
: Arznei- und Gewürzpflanzen