Dost (Origanum vulgare)

Name und Botanik

STAUDENMAJORAN, OREGANO, DOST, WILDER MAJORAN

Origanum vulgare L.

– Lamiaceae (Lippenblütler) –

Mehrjährige Staude, verholzend

Origanum vulgare

Biologie

Aufkommen: Aus Kultur, teilweise noch aus Wildsammlung; die Handelsware stammt hauptsächlich aus den Mittelmeerländern
Wuchshöhe: 40 – 60 cm
Blütezeit:  

Anbau

Boden und Lage / Standortansprüche:
Wächst auf allen trockeneren, durchlässigen, leicht erwärmbaren Böden…
mit ausreichender Versorgung an organischer Substanz und
einem pH-Wert möglichst über 6 (pH 6,2 – 7,4)
Empfindlich gegen Staunässe
Warme und vollsonnige Standorte begünstigen das Aroma
Anbauhinweise: mehrjähriger Anbau (3 Jahre)
Sorten: Keine Sorten im eigentlichen Sinn, nur Herkünfte.
Im Handel erhältiches Saatgut oft als Formengemisch mit großer Variationsbreite in Geschmack und Wirkstoffgehalt.
Fruchtfolge:
selbstunverträglich Anbaupausen von mind. 4 Jahren zu allen Lippenblütlern (Majoran, Thymian)
Vorfrucht keine Ansprüche
Saat / Pflanzung: Anbau durch Direktsaat, Vorkultur oder Stockteilung:

a. Direktsaat
ab Ende April
TKG
Saatstärke
Saattiefe
0,1 – 0,2 g
4 – 5 kg/ha
5 – 10 mm
Keimdauer bis zu einem Monat (Keimfähigkeit bleibt 2-3 Jahre erhalten), Lichtkeimer
b. Vorkultur im Glashaus, Pflanzung von Jungpflanzen
Aussaat im Glashaus:
ab Februar (16 °C)
1 g Saatgut ergibt ca. 1.000 Pflanzen
Pflanzung der Jungpflanzen auf dem Feld:
Frühjahr (Ende April/Anfang Mai)
im Verband von 50 x 50 cm
Reihenabstand: 42 / 62,5 cm, Pflanzabstand in der Reihe: 25-30 cm
Pflanzenanzahl: 50.000 – 60.000 Pfl./ha
c. Vermehrung durch Stockteilung
im Frühjahr
Ertrag im ersten Vegetationsjahr schon höher als bei Driektsaat oder Vorkultur
Pflege:
Pflanzenschutz:
Anwendung chemischer Mittel entsprechend dem Zulassungsstand
regelmäßige Bestandeskontrolle

Wegen mehrjährigen Anbaus ist regelmäßige Lockerung und Belüftung des Bodens erforderlich
Krankheiten und Schädlinge
wenig Krankheiten und Schädlinge (in unserem Klimagebiet)
evtl. pilzliche Erreger (Rost, Falscher Mehltau), Welkekrankheiten
Gallmilben und Schmetterlingsraupen
Düngung:
Vor Aussaat bzw. Pflanzung:
Reichliche Stallmistgabe (300-400 dt/ha)
Richtwerte zum Nährstoffbedarf:
100 kg N/ha (in Teilgaben zu Vegetationsbeginn und nach jedem Schnitt)
60 kg P2O5
100 kg K2O

wichtig: Beregnung und Stickstoffgaben nach jedem Schnitt
Zu hohe Nährstoffgaben sollen dem Aroma schaden.

Ernte, Aufbereitung, Erträge: Haupternteprodukt: Kraut, Blätter

Ernte:
im ersten Jahr nur ein Schnitt (August)
ab zweiten Jahr zwei (Ende Juni, Ende August) bis drei Ernten (Ende Juni, Anfang Aug., Mitte Sept.) möglich
Ernten nach Mitte Sept. können zu Auswinterungsschäden führen
Erntezeitpunkt:
Schnitthöhe:
zu Beginn der Blüte (höherer Ölgehalt), aber vor der Vollblüte
ca. 8-10 cm über Boden
Trocknung:
Trocknung zügig nach der Ernte bei 40-45°C
Erträge: Frischkrauterträge Krautware getrocknet
im ersten Jahr
ab zweitem Jahr
ca. 30 dt/ha
bis zu 150 dt/ha
ca. 10 dt/ha
ca. 50 dt/ha
Durch Destillation können 2 kg ätherisches Öl pro tFrischmasse bzw. ca. 30 kg /ha gewonnen werden

Nutzung

als Gewürzpflanze: Wichtiges Gewürz der italienischen Küche
mit würzig-aromatischem Geschmack, auch herb, bitter und leicht zusammenziehend
in der Lebensmittel- und Parfümindustrie:
als Hausmittel: Anwendung als leichtes Hustenmittel
Wirkung: krampf- und schleimlösend, entzündungshemmend, antimikrobielles Potential
Hauptinhaltsstoffe: ätherisches Öl (je nach Herkunft hauptsächlich aus Thymol, Carvacrol, Caryophyllen, Terpinen, p-Cymen), Gerb- und Bitterstoffe, org. Säuren, Mineralstoffe
Quelle:
Chrestensen Samen- und Pflanzenzucht