Kümmel (Carum carvi)

Name und Botanik

KÜMMEL
Wiesenkümmel, Feldkümmel
Carum carvi L.– Apiaceae (Doldenblütengewächse) –

Zweijährig

Carum carvi

Biologie

Vorkommen: Aus Kultur; in Ägypten, Polen, Ungarn, Türkei, Niederlande, Spanien, GUS, USA und Marokko wird Kümmel großflächig produziert
Wuchshöhe: bis 120 cm
Blütezeit:  

Anbau

Boden und Lage: Standortansprüche relativ anspruchslos
günstig sind tiefgründige, humose Lehme
keine Unterbodenverdichtungen, keine flachgründigen Böden
keine stauende Nässe
frostunempfindlich, kann bis in höhere Lagen angebaut werden
pH 6,0 – 7,5
Anbauhinweise allgemein: zweijähriger Anbau (einjährige Sorte ermöglicht einjährigen Anbau)
Sorten:
Rekord, Bleija
Niederdeutscher (NLC-Sorte; Schwaddrusch vorteilhaft)
Sprinter (einjährig) mit deutlich höheren Ölgehalt als vorhandene zweijährige Sorten bei gleichem Ertragspotential
Bodenvorbereitung: Fruchtfolge:
selbstunverträglich, Anbaupausen 5 – 6 Jahre zu allen Doldenblütlern
Vorfrucht: keine besonderen; günstig Futterpflanzen, Hackfrüchte
wichtig: keine Wurzelunkräuter, unkrautarmer Standort
Nachfrucht: Kümmel ist frühräumend
Anbau als Blanksaat oder unter Deckfrucht möglich.
Saat / Pflanzung: Direktsaat im Frühjahr Ende März bis Anfang April
TKG: 1,9 – 3,5 g

a. als Blanksaat: Aussaattermin: April/Mai
Aussaatstärke: 5-8 kg/ha
Reihenabstand: 45 / 62,5 cm (1-2 cm tief)
b.unter Deckfrucht: Aussaattermin: Ende März/Anfang April
günstige Deckfrüchte: Sommergerste, Hafer, Erbsen

wichtig !: Bei zweijährigem Anbau Entwicklungsstand vor Vegetationsruhe (Wurzelhalsdurchmesser mind. 0,7 cm)

Pflege: Pflanzenschutz:
Anwendung chemischer Mittel entsprechend dem Zulassungsstand
regelmäßige Bestandeskontrolle
Krankheiten, Schädlinge:
pilzliche Erreger (Fusarium), bakterieller Doldenbrand, Wurzeltrockenfäule, Sclerotinia
Feldmäuse ! (Fraßschäden im Wurzelbereich), Kümmelmotte, Blattläuse
Düngung: Kümmel ist kalk- uns stickstoffliebend
40 kg N/ha zur Saatbettbereitung; 60-70 kg N/ha bis Mitte Juni
im Frühjahr des zweiten Standjahres 40-50 kg N/ha ausbringen
Richtwerte zum Nährstoffbedarf: 70-90 kg P2O5 und 120 kg K2O/ha im Herbst vor Aussaat
Bei Anbau unter Deckfrucht muß Nährstoffbedarf der Deckfrucht und deren Ernterückstände bei der Düngeberechnung beachtet werden.
Ernte: Haupternte, Aufbereitung, Erträgeprodukt Früchte (Körner)

Ernte, Aufbereitung, Erträgezeitpunkt:
bei zweijährigem Anbau Anfang/Mitte Juli
bei einjähriger Sorte Enrte im Herbst (Oktober)

Direktdrusch aus Stand, bei Sorten Rekord, Bleija, Konczewiki u.a., wenn die Mitteldolde voll ausgefärbt ist und rotbraune Färbung aufweist.
Sorte „Niederdeutscher“ schwaden zur 6 bis 10-tägigen Nachreife.

Aufbereitung, Trocknung:
Trocknung bei 35 bis 40°C (oder Kaltbelüftung) bis auf 13 % Restfeuchte
lagerfest bei ca. 7-10%

Erträge: 10-20 dt/ha

Nutzung

Anwendung: Lebensmittel, Pharmazie, Kosmetikindustrie, Gewürz, Tee, Kräuterliköre, Hausmittel
Die Früchte werden ganz, gebrochen oder gemahlen als Gewürz verwendet. Wird auch während Destillation alkoholischen Getränken zugesetzt
Wurzel kann wie Karotten gekocht, die Blätter als Salat verwendet werden
Wirkung: verdauungsfördernd, windtreibend, krampflösend
Hauptinhaltsstoffe: ätherisches Öl (Carvon, Limonen), fettes Öl, Gerbstoffe
Quelle:
Chrestensen Samen- und Pflanzenzucht
Dachler / Pelzmann: Arznei- und Gewürzpflanzen

Qualitätsparameter ätherisches Öl, mind. 2,5ml/100g TS